Papaver bracteatum Lindl. (auch Papaver orientale L. var. bracteatum Ledeb., Papaver orientale M. Bieb., Papaver pulcherrinum Fisch. ex Steud.), zu Deutsch Arzneimohn, ist eine im Kaukasus, der östlichen Türkei und dem nördlichen und westlichen Iran auf Höhen von 1750-2800 m.ü.M. auf steinigen Böden vorkommende Art.
Die mehrjährige Pflanze mit 20-45cm langen, fiederspaltigen, in lanzettliche Segmente unterteilte, gesägte Blätter. Neben den grundständigen Blättern verfügt die Pflanze auch über meist ca. 4-5 Blätter am weisslich behaarten, bis 1.2m langen Blütenstängel von 3-5mm Durchmesser. Unterhalb der Blüte befinden sich ausserdem etwa 3-5 Kelchblatt-artige, ovale Blätter. Zwischen Juni und Juli entwickelt die Pflanze grosse, schüsselförmige, tiefrote Blüten mit schwarzem Basalfleck von 10-18cm Durchmesser. Sie verfügen über dunkle Staubfäden und violett-schwärzliche Staubbeutel.
Samenkapsel von P. bracteatum |
Die grosse, glatte Samenkapsel ist 3-4cm lang und verfügt auf der flachen Narbenscheibe über meist 14-20 Narbenarme.
Thebain |
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Isothebain |
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Oripavin |
Neopin |
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Salutaridin |
Der Milchsaft von Papaver bracteatum Lindl. enthält ca. 6% Alkaloide, darunter vor allem Thebain, Isothebain, Oripavin, Neopin und Salutaridin. Von der Pharmaindustrie wird dieser zur Gewinnung von Thebain zur Codeinsynthese verwendet, wofür Züchtungen existieren, die fast ausschliessliche Thebain enthalten.
Die Art ist nahe mit Papaver orientale L. verwandt und in Kultur sind häufig Kreuzungen anzutreffen. Die kräftigere Art Papaver bracteatum Lindl. kann jedoch durch ihre längeren als breiten Basalflecken.
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