Papaver dubium L. (auch Papaver modestum Jordan, Papaver obtusifolium Desf., Papaver hirtodubium Fedde), zu Deutsch Saatmohn, ist eine äusserst bescheidene, weit verbreitete Mohnart. Sie wächst bevorzugt auf sandigen, kalkarmen Böden und ist in ganz Europa, Nordafrika, im Osten bis zum Kaukasus und Iran und im Süden bis nach Äthiopien verbreitet.
Die Pflanze verfügt über gefiederte, behaarte, grünlichgraue Blätter die, wie der Stengel, an Bruchstellen ein weisses Sekret absondern. Zwischen Mai und August entwickelt die Pflanze einen bis zu 60cm langen, anliegend behaarte Stengel. An diesem genickten Stengel befindet sich eine lang behaarte Knospe. An einem sonnigen Tag richtet sich der Stengel auf, die Knospe wirft die Kelchblätter ab und die 4 Blütenblätter entfalten sich. Diese sind ca. 1.5-5cm lang, wobei die sie zumeist breiter sind als lang, und blassrot bis blassorange gefärbt, meist ohne Basalfleck. Nach einigen Tagen fallen die Blütenblätter ab.
Die glatte, keulenförmige Fruchtkapsel ist bis zu 2cm lang, 2 bis 5 mal länger als breit und verfügt über 5 bis 9 Narbenarme. Wenn die Samen reif sind öffnet sich die trockenen Fruchtkapsel am oberen Ende.
Verwechseln könnte man Papaver dubium L. mit dem ähnlich aussehenden, in Zypern und Teilen der Türkei und Syrien in höheren Lagen vorkommenden, Papaver postii Fedde. Jedoch sind dessen Fruchtkapseln nur ca. 6-8mm lang und verfügen über nur 5 bis 6 Narbenarme.
Unterarten
Papaver dubium L. subsp. dubium
Zu Deutsch Saatmohn. Verfügt über 6 bis 9, 0.3-0.5mm breite Narbenarme die bis zum Deckelrand reichen, der Milchsaft bleibt beim trocknen weiss. Der Stengel ist unterhalb der Blüte enganliegend behaart oder kahl. Die Staubbeutel sind dunkel violett und kürzer als die keulenförmige Fruchtkapsel, die Blätter einfach gefiedert.
Papaver dubium L. subsp. confine (Jord.) Hörandl (auch Papaver confine Jord.)
Zu Deutsch Verkannter Saatmohn. Verfügt über 5 bis 8 Narbenarme, der Milchsaft trocknet zuerst weiss, wird nach einer Viertelstunde jedoch gelblich. Ausserdem stehen im unteren Drittel des Stengels die Haare ab.
Papaver dubium L. subsp. pinnatifidum (Moris) Arcang. (auch Papaver pinnatifidum Moris.)
Die Fruchtkapsel ist 3-5 mal so lang wie breit und Keulenförmig, die Oberseite ist leicht gewölbt und verfügt über 6 bis 8 Narbenarme. Die Blütenblätter sind blassrot, der Stengel ist unterhalb der Blüte abstehend behaart, die Staubbeutel gelb. Die Blätter sind zweifach gefiedert. Diese Unterart kommt im Mittelmeergebiet von Portugal und Nordwestafrika bis nach Griechenland, auf den Kanaren und den Azoren vor. Sie blüht zwischen April und Juni.
Papaver dubium L. subsp. lecoqii (Lamotte) Syme. (auch Papaver lecoqii Lamotte)
Zu Deutsch Lecoqs Mohn. Verfügt über 6 bis 9, 0.1-0.3mm breite Narbenarme die bis an den Deckelrand reichen, der Milchsaft wird an der Luft sofort dunkelgelb. Die Blütenblätter sind mehr orange-gelb und die Blätter sind tiefer eingeschnitten und weniger grüngrau. Ausserdem verfügt diese Unterart über gelbe oder gelbbraune Staubbeutel, welche länger sind als die zylindrische Fruchtkapsel. Die Unterart ist in West- und Südwesteuropa von Grossbritannien und Belgien bis nach Spanien, Portugal und Korsika heimisch. Ausserdem wird sie an einigen Orten in Griechenland gefunden.
Papaver dubium L. subsp. lecoqii var. albiflorum Besser (auch Papaver albiflorum (Besser) Pacz.)
Zu Deutsch weisser Lecoqs Mohn. Wie oben, aber mit weissen oder hellrosa Blütenblättern und schwarzviolettem Basalfleck, sowie weissem Milchsaft.
Papaver dubium L. subsp. austromoravicum (Kubat) Hörandl. (auch Papaver albiflorum (Besser) Plaz. subsp. austromoravicum Kubát)
Gleich wie Papaver dubium L. subsp. lecoqii var. albiflorum Besser aber mit zitronengelbem Milchsaft. In Niederösterreich und dem Burgenland vorkommend.
Papaver dubium L. subsp. erosum (Litv.) Kadereit (auch Papaver lacerum Popov., Papaver laevigatum Bieb., Papaver litwinowii Fedde ex Bornm., nom. nud.)
Die in Mittelmeergebiet, insbesondere in der Türkei und Teilen von Südostzentralasien vorkommende Unterart verfügt über kleine Blüten (kleiner als 15mm) und über einen kaum behaarten Stengel. Die roten Blüten verfügen über einen schwarzen Basalfleck.
Roemerin |
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N-Methylasimilobin |
Mecambrin |
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Pronuciferin |
Diese Unterart enthält als Hauptalkaloide Roemerin und N-Methylasimilobin, daneben wurden auch Mecambrin und Pronuciferin gefunden.
- Bilder von Papaver dubium L.
- Samen von Papaver dubium L.
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