Papaver somniferum L. (auch Papaver album Mill., Papaver amoenum Lindl., Papaver amplexicaule Stokes, Papaver hortense Hussenot, Papaver indehiscens Dumort., Papaver nigrum Crantz, Papaver officinale C.C.Gmel., Papaver opiiferum Forssk., Papaver polycephalum Vilm., Papaver silvestre Godr., Papaver soporiferum Nieuwl.), zu Deutsch Schlafmohn, ist eine Weltweit angebaute Kulturpflanze, sie wird meist zur illegalen oder legalen Opiumgewinnung insbesondere in Zentralasien, Europa und Australien angebaut.
Die einjährige Pflanze wird zwischen 20cm und 1.5m hoch und verfügt über üblicherweise 5-30cm lange, länglich-eiförmige, gekerbte oder gesägte Blätter. Die bodennahen Blätter münden in einen kurzen Stiel, während die höheren den Blütenstängel umfassen. Der Blütenstängel selbst ist selten verzweigt, blaugrün im unteren Teil nicht behaart, im oberen Teil abstehend behaart. Aus den anfänglich hängenden, kahlen, eiförmigen, 10-30mm langen Knospen entwickeln sich meist weisse, violette oder rötliche Blüten von meist ca 5-10cm Durchmesser, mit oder ohne dunklem Basalfleck. Die Staubblätter sind so lang wie der Fruchtknoten mit 2-4mm langen, gelben Staubbeuteln.
Die rundliche Samenkapsel ist glatt, bis zu 9cm lang und endet in einem sehr kurzen Stiel. Die konkave Narbenscheibe ist deutlich eingeschnitten und verfügt über 5-18 Narbenarme, welche nicht ganz bis zum Rand der Lappen der Narbenscheiben reichen. Die Samen selbst können je nach Varietät weiss, grau oder schwarz sein. Neben dem natürlichen Schüttmohn existiert auch der sogenannte Schliessmohn, dessen reife Samenkapsel sich nicht öffnet.
Papaverin |
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Narcotin |
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Narcein |
Der Milchsaft von Papaver somniferum L. enthält über 40 verschiedene Alkaloide, wobei Morphin in der Regel mehr als die Hälfte des Gesammtalkaloidgehalts ausmacht. Der getrocknete Milchsaft (Opium) enthält zwischen 3 und 23% Morphin, zwischen 2 und 12% Narcotin, zwischen 0,3 und 3% Codein, zwischen 0,8 und 1,5% Papaverin, zwischen 0,3 und 1% Thebain und zwischen 0,1 und 0,2% Narcein sowie diverse andere Alkaloide.
Ursprünglich dürfte diese Art von der im Mittelmeerraum vorkommenden Art Papaver setigerum DC. abstammen, welche von manchen Autoren auch als Unterart von Papaver somniferum L. geführt wird. Sie lassen sich jedoch über die Form der Samenkapsel gut voneinander unterscheiden. Neben der üblichen Form existieren auch diverse Zierformen mit gefüllten oder teilweise gefüllten Blüten in diversen Blütenfarben.
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